Das Mittel der Wahl für die Diagnostik des Bewegungsapparates ist die Sonographie. 

Was ist Sonographie?

Sonographie ermöglicht tiefere Einblicke in Gewebestrukturen

Umgangssprachlich wird von Ultraschall, seltener von Echographie gesprochen. Bekannt sind die Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft. Mittels Ultraschalluntersuchung (Sonographie) kann Ihr behandelnder Orthopäde eine tiefere Einsicht in Gewebestrukturen erhalten und auch Bilder herstellen. Ultraschall ist eine Frequenz im Bereich ab 20 kHz bis 1 GHz und so hoch, dass das menschliche Ohr ihn nicht hört. Die elektrischen Schwingungen werden dabei in mechanische Schwingungen umgewandelt. Sie erzeugen zum einen Druckwechsel im Gewebe (mechanische Vibration) und zum anderen entsteht Wärme (thermische Wirkung).

Welche Vorteile hat der Ultraschall?

Moderne, hochauflösende Ultraschallgeräte ermöglichen die Darstellung von Gelenken und Weichteilen wie z. Bsp Muskeln, Schleimbeutel etc.

Da in der Sonographie keine Strahlen verwendet werden, ist es möglich damit auch die Fortschritte einer Therapie zu überprüfen. Zudem können Injektionen mittels Überwachung im Ultraschall sehr genau im Gelenk oder der Wirbelsäule platziert werden. Auch das Needling bei Sehnenverkalkungen wird über Ultraschall gesteuert.

Bei welchen Untersuchungen des Bewegungsapparates wird Ultraschall angewendet?

Bekannt ist die sonographische Untersuchung der Hüftgelenke bei Neugeborenen und Säuglingen. Wachstumsstörungen der Beine und Arme können ebenfalls sonographisch abgeklärt werden. Zudem wird der Ultraschall auch zur Erkennung und Überwachung der Therapie bei allen orthopädischen Erkrankungen wie beispielsweise:

  • Gelenkentzündungen (Arthritis)
  • Abnützung der Gelenke (Arthrose)
  • Schleimbeutelentzündungen (Bursitis)
  • Gicht (und weitere Kristallerkrankungen)
  • Rheumatische Erkrankungen
  • Muskelbeschwerden und weitere Weichteilerkrankungen

eingesetzt.

Diese Aufzählung ist nicht vollständig sondern umfasst nur die allgemein bekannten Krankheitsbilder.

Was geschieht während der Untersuchung mit Ultraschall?

Unterschiedliche Schallköpfe für eine differenzierte Diagnostik

Ihr Orthopäde wird Sie bitten, die zu untersuchende Stelle völlig zu entblößen. Diese wird mit einem Gel eingeschmiert. Das Gel fühlt sich etwas kühl an und wird benötigt, damit der Schallkopf die Wellen gut empfangen kann. Der Schallkopf ist je nach Untersuchung unterschiedlich und auch die Schallfrequenzen sind nicht für jede Untersuchung dieselben. Der Orthopäde fährt langsam mit dem Schallkopf über die zu untersuchende Stelle und begutachtet das Bild, welches auf dem Monitor zu sehen ist. Im Gewirr von weiß-grau-schwarz kann Ihr Orthopäde krankhafte Strukturen erkennen und diese genauer anschauen. Dazu kann er die Wellen verändern und auch gewisse Stellen auf dem Bild markieren und ausmessen. Er wird Ihnen während der Untersuchung erklären, was auf dem Bild zu sehen ist. Die Untersuchungen dauern unterschiedlich lang, je nach Größe der zu untersuchenden Stelle und Genauigkeit, die benötigt wird. Danach wird das Gel von der untersuchten Stelle weggewischt. Auf Grund der gewonnen Erkenntnisse wird Ihr Orthopäde weitere Untersuchungen anordnen oder gleich mit einer Therapie beginnen.

Therapie mit Ultraschall

Wie eingangs erwähnt erzeugt der Ultraschall Vibration und Wärme. Daher kann er auch zur inneren Gewebemassage verwendet werden. Verwendet wird dieses Verfahren um gestörte Funktionen eines Muskels, von Sehnen oder Gelenken positiv zu beeinflussen. Da gereiztes Gewebe dadurch beruhigt wird, ist auch ein Rückgang der Schmerzen festzustellen und die Beweglichkeit von Gelenken kann erhöht werden. Eingesetzt wird das Verfahren bei Zerrungen, Quetschungen, abnützungsbedingten Wirbelsäulenleiden aber auch bei Gelenkarthrose. Ihr Orthopäde erklärt Ihnen gerne, ob das Verfahren für Ihre Beschwerden geeignet ist.

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